Anton Fischer auf einem Diamantenkongress in Israel

Das bin ich in Jerusalem im Mai 1978 auf einem Empfang anlässlich des ersten Diamantenkongress in Israel mit Staatspräsident Ephraim Katzir (Staatspräsident von 1973-1978), dem ich gerade die Hand gebe.

Ich wurde in Budapest als Sohn von Lipot und Rene Fischer im Jahre 1920 geboren. Meine Eltern besaßen ein Juweliergeschäft und mehrere Häuser in Budapest.

1934 starb mein Vater im Alter von 38 Jahren an einer Gallenoperation.

Meine Mutter führte das Geschäft weiter. 1944, nach dem Einmarsch der Deutschen in Ungarn, wurden wir enteignet. Meiner Mutter und mir gelang die Flucht nach Palästina.

End 1946 gingen wir zurück nach Budapest und eröffnetem an der selben Stelle wieder ein Juweliergeschäft. 1949 wurden wir von den Kommunisten enteignet. 1956 floh ich aus Ungarn nach Wien.

Wieder einmal stand ich mit leeren Taschen da, dieses Mal in Wien. Ich begann zuerst in meiner Wohnung mit der Diamantschleiferei.

In einer kleinen Kammer war meine Diamantschleiferei untergebracht. Und dann fuhr ich das erste Mal nach Antwerpen.

Ich war sehr neugierig auf die größte Diamantenbörse der Welt. Ich traf dort Kollegen meines Vater aus Budapest und dadurch war ich nicht so unbekannt. Ich wollte etwas kaufen und ich kaufte fünf Stück Einkaräter.

Damit kam ich nach Wien und der bekannteste Wiener Diamanthändler par excellence, Alexander Langer, sah die Steine und fragte: ‚Wenn ich Ihnen Geld gebe, können Sie mir auch so etwas bringen?'

Und ich antwortete, dass ich es versuchen würde. Er gab mir 200.000 Schilling.

Dass er mir das viele Geld anvertraute, warf mich um, denn ich hatte ja nichts, ich war damals ein großer Niemand. Mit den 200.000 Schilling fuhr ich nach Antwerpen und in kürzester Zeit war ich mit der Ware wieder in Wien.

So fing es an und nun bin ich ein Diamanthändler, auch par excellence.

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