Ernest Galperts Familie

Das ist ein Familienfoto: Ich, meine Frau und unsere Söhne: Pyotr auf der linken Seite und Yuri. Das Foto wurde 1967 in Uschhorod gemacht. Unser Sohn Pyotr wurde 1951 geboren. Sein jüdischer Name war Pinchas nach meinem Großvater väterlicherseits. Unser zweiter Sohn, Yuri, wurde 1955 geboren und sein jüdischer Name war Eshye nach meinem Vater. Unsere Söhne waren gesunde und nette Kinder. Sie sind unterschiedlich: Pyotr ist ruhig, er stresst sich nie und mag es zu Hause zu bleiben, während Yuri heiter und gesellig ist. Er hat viele Freunde. Unsere Söhne besuchten den gleichen Kindergarten und die gleiche Schule. Sie hatten beide den gleichen Grundschullehrer. Sie besuchten beide eine russische weiterführende Schule. Pyotr schloss die Schule mit Auszeichnung ab. Wir wollten nicht, dass er seine Bildungslaufbahn in der Ukraine fortsetzt, da wir befürchteten, dass er mit Antisemitismus konfrontiert werden würde. Ukraine war ein Teil der UDSSR. Antisemitismus war in Russland nicht so stark wie in der Ukraine. Er ging nach Leningrad, wo er erfolgreich den Eingangstest zum Optisch-Mechanischem Kolleg absolvierte. Er studierte dort fünfeinhalb Jahre. Er hatte sein Praktikum im Vordiplom bei einem Militärstützpunkt in Ischewsk und sie schickten wundervolle Bewertungen seiner Leistungen zurück an das Kolleg. Unser jüngerer Bruder ging auch zum Eingangstest am gleichen Kolleg in Leningrad, an dem Pyotr studiert hat nachdem er die Schule beendet hatte. Leider wurde er krank und konnte nicht am Test teilnehmen. Er wurde dann in die Armee rekrutiert. Er diente in einer Militäreinheit, die mit Radaranlagen arbeitete. Yuri war der Assistent eines Offiziers, der mit Elektronik arbeitete. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Uschhorod zurück und arbeitete in einem Betrieb als Mechaniker. Er schrieb sich dann auch in die Fakultät für Elektroingenieurwesen an der polytechnischen Universität in Lwiw ein und absolvierte das Studium. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, wurde er Ingenieur in dem gleichen Betrieb, in dem er zuvor als Mechaniker gearbeitet hat. Er arbeitete dort bis der Betrieb während der Perestroika geschlossen wurde. Yuri und sein Freund eröffneten ein Café. Yuri mochte es nicht so sehr, musste aber seinen Unterhalt verdienen. Er arbeitete dort 3 Jahre lang. Als die Hesed in Uschhorod organisiert wurde, bat ihn der Direktor dort zu arbeiten. Yuri ist Regionaldirektor der Hesed und sehr froh über seinen Job. Yuri heiratete 1974. Yuri lebt mit seiner Familie nicht weit weg von hier. Wir besuchen sie oft und sie uns. Beide unserer Söhne haben nicht-jüdische Frauen. Sie sind glücklich mit ihren Familien und das ist, was für uns zählt.