Das ist meine Mutter, Stella Abravanel Saltiel, als sie noch sehr jung war. Ich habe keine Erinnerungen an sie, in denen sie so jung war. Das Foto wurde in Thessaloniki in den 1910er Jahren aufgenommen.
Meine Mutter war klein, dünn und sehr intelligent und hatte ein fröhliches Gemüt. Sie war immer sehr elegant, immer sehr korrekt und gut gekleidet. Sie war sehr klein und trug Schuhe in Größe 34.
Zu dieser Zeit wurden Schuhe immer für einen persönlich angefertigt. Man ging nicht zum Markt, um Schuhe zu kaufen; man ging zum Schuster, der dein Maß nahm und sie für dich anfertigte. Des Öfteren waren die Schuhe nicht gut angepasst, sie waren zu eng oder zu klein und die Füße hatten überall Schwielen.
Sie trug gerne, was immer gerade in Mode war. Ich erinnere mich, dass meine Großmutter einmal sehr schockiert war, weil sie ein Kleid trug, das sehr kurz war; kurz ist gerade eben über dem Knie! Das war zu der Zeit in Mode und darum trug sie es.
Sie war eine frohe Person und sang oft. Sie machte Witze und lachte bei jeder Gelegenheit. Sie las gerne und hatte eine Abonnement eines französischen Geschichtsmagazins.
Sie trug keinerlei Makeup oder Lippenstifte, aber sie nutzte Gesichtspuder, von dem ich immer noch, gut versteckt, eine kleine Box habe, damit ich sie riechen kann.
